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Fast 40 Jahre habe ich ihn mit mir rumgetragen. Durch eine dumme Unachtsamkeit wurde er mir ausgeschlagen. Er ist zwar neu aufgebaut worden, aber irgendwie wollte nicht die richtige Farbe gefunden werden. Nach dem vierten Mal beim Zahnarzt, habe ich gesagt, er soll ihn so lassen. Obwohl die Farbe nicht ok war. Aber ich habe mich dann daran gewöhnt. Mein Lachen hat er mir nie genommen. Dann irgendwann, ganz schleichend, fing er an mich zu belasten. Ich machte einen Termin bei meiner neuen, wirklich guten und sympathischen Zahnärztin. Sei meinte, es sei kein Problem, diesen Zahn neu zu machen. Vor allem, weil auch die Wurzel noch voll lebte und er sich sicher nicht verfärben würde. Als ich den Termin abmachte, ging ich nach Hause und heulte vor Glück. Dann war es so weit, das Provisorium wurde gemacht, schon das war wieder eine Erleichterung. Endlich ging was. Als ich dann am 19.11. meinen neuen Zahn bekommen habe, hätte ich auf dem Zahnarztstuhl schon losheulen können vor Glück. Meine Zahnärztin freute sich genauso sehr wie ich mich selbst.

Wie sehr mich dieser Zahn all die Jahre belastet hat, ist mir nie aufgefallen. Ich hatte mich so an ihn gewöhnt. Als ich meinen Neuen bekam, hat sich was in mir verändert. Ich kann nicht aufhören, ihn zu bewundern, ich kann endlich wieder Zähne zeigen.

Nun, was hat das mit aufräumen gemeinsam?

Stellen Sie sich in Gedanken oder sogar richtig in Ihrem unliebsamsten Raum oder vor Ihren unordentlichsten Schrank. Gucken Sie sich um! Woran haben Sie sich schon gewöhnt in diesem Raum/diesem Schrank. Nehmen wir mal als Beispiel die Küchenschränke. Es ist für Sie normal geworden, dass Sie jedes Mal auf einen Stuhl oder einen 3-Tritt steigen, um an gewisse Dinge zu kommen. Oder Sie müssen immer andere Sachen wegräumen, bevor Sie an die hinterste Schüssel kommen, die Sie benötigen. Vielleicht sind es Gegenstände, die Sie regelmäßig benutzen. Es nervt jedes Mal ein wenig, dass es doch mit Aufwand verbunden ist, dass man drankommt. Man hat sich aber daran gewöhnt. Stellen Sie sich nun vor, wie es wäre, wenn Sie einfach die Schranktür öffnen können, reingreifen, rausnehmen, benutzen.

Sie haben keinen Plan, wie Sie vorgehen sollen? Sie können sich auch gar nicht vorstellen, dass Sie sich von überhaupt was trennen, was in Ihrer Küche ist? Denn alles, was da ist, brauchen Sie auch?

Lassen Sie sich von mir helfen! Sie werden erstaunt sein, was alles hervorkommt, gehen darf, bleiben soll und dass Sie danach sogar noch freien Platz haben.

Packen wir es zusammen an!